Nicola Beer (FDP), Dr. Joachim Schuster (SPD) und Rasmus Andresen (Die Grünen) stellten in ihren Impulsvorträgen ihre Sicht auf aktuelle Themen von Inflation bis Provisionsverbot. In der anschließend leidenschaftlich geführten Diskussionsrunde stand der DUV-Vorsitzende Dr. Helge Lach mit seiner Auffassung der Provision als Gegenwert für eine nachhaltige Beratung nicht allein da. DVAG-Rechtsvorstand Dr. Andreas Franken sprach von einer absurden, zutiefst bedrohlichen Situation und wies darauf hin, dass sich die Beschwerden der Verbraucher über die Beratung bei Versicherungsprodukten seit Jahren im „minimalen Bereich“ lägen.
Transparenz statt Verbote
Auch Nicola Beer, die hessische Liberale und jetzige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, setzte sich vehement für die Beibehaltung der persönlichen Finanzberatung auch im Provisionsvertrieb ein. Sie forderte transparente und umfassende Kunden- und Kosteninformation statt Verbote. Nur so sei eine Abkehr vom übermäßig geschützten Bürger hin zum mündigen Bürger möglich. Auf dieser Basis könnten die Verbraucher eigenständig ihre Entscheidungen treffen.
Sozialdemokrat Joachim Schuster verlangte kein generelles Provisionsverbot, sprach sich jedoch auch für mehr Transparenz zugunsten der Kleinanleger aus. Er konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die negativen Auswirkungen der Inflation und der Zinswende. Eine starke „umlagefinanzierte Altersvorsorge“ solle der Mittelpunkt der künftigen politischen Arbeit in der EU sein.
Der Grünen-Abgeordnete Rasmus Andresen zeigte sich beim Thema Provisionen offen und noch nicht festgelegt. Er nutzte den Meinungsaustausch, um die großen wirtschaftspolitischen Leitlinien seiner Partei darzustellen – und warb insbesondere für mehr nachhaltige Investments, den Einsatz von mehr grüner Energie und verstärkte Umwelt-Investitionen der Mitgliedsstaaten.